Einklang mit der Natur

Wir möchten im Einklang mit der Natur leben und somit unseren ökologischen Fussabdruck möglichst gering halten, respektive sogar einen positiven Einfluss auf das Land haben.

Permakulturelle Landwirtschaft & Boden heilen

Auf dem Grundstück möchten wir einen Permakultur-Garten anlegen, der uns ernährt und optimalerweise auch noch die eine oder andere Leckerei für das Ladencafé bereithält. Obst- und Nussbäume, Beerensträucher und Gemüsebeete werden zum naschen, verweilen, Schatten spenden und zur Selbstversorgung dienen.

Eines unserer Ziele ist es, den Boden zu heilen und wieder in einen fruchtbaren Ort zu verwandeln. Die Verwendung von Trockentrenntoiletten wird das Düngen und Bodenaufbauen mit Terrapreta zusätzlich unterstützen. Das Verfahren soll in diesem Modellprojekt untersucht werden, wobei die Lebensmittelsicherheit durch regelmässige Probenuntersuchungen des Komposts und des Gartenbodens gewährleistet werden soll.

Überschüssige Lebensmittel werden eingemacht oder anderweitig haltbar gemacht in Erdmieten oder Lagerräumen aufbewahrt, sodass eine ganzjährige Ernährung der Gemeinschaftsbewohner erreicht werden kann.

Der Permakulturgarten soll zudem Bienen, Zwergschweine und Laufenten ein Zuhause bieten.

Autarkie

Unser Projekt soll (möglichst) autark gestaltet werden. Darüber wird Felix in seiner Doktorarbeit auch forschen und eine Blaupause für andere Gemeinschaften entwickeln.

Strom

Der Energiebedarf der Gemeinschaft soll komplett über regenerative Energien gedeckt werden. Dabei soll die Gemeinschaft als Ganzes autark leben können, nicht jedoch jedes einzelne Tiny House für sich. Dafür soll das Dach des Gemeinschaftshauses mit PV- und Solarthermiekollektoren sowie Kleinstwindkraftanlagen ausgestattet werden. Der Speicher für die elektrische Energie soll im Gemeinschaftshaus installiert werden. Falls nötig sollen zusätzliche PV-Kollektoren auf den Dächern der Tiny Houses auch an diesen Speicher angeschlossen werden.

Wärme

Das Gemeinschaftshaus soll über eine Holzheizung (Holzvergasungsofen) geheizt werden. Falls technisch, ökologisch und ökonomisch sinnvoll, sollen auch die Tiny Houses an dieses Heizsystem angeschlossen werden können. Das „Abfallprodukt“ des Holzvergasers, die Holzkohle, wird zu Terrapreta aufbereitet und dient so zur Bodenheilung.

Wasser

Durch die Kompost- oder Trockentrenntoiletten soll kein Schwarzwasser produziert werden, was die Aufbereitung des Grauwassers deutlich vereinfacht. Mithilfe von Sumpfpflanzen und Filteranlagen, soll dieses in den Kreislauf zurückgespeist werden können. Der Gebrauch von biologisch abbaubaren Reinigungs- und Kosmetikprodukte sind dafür eine Voraussetzung.

Regenwasser soll zudem gesammelt und aufbereitet für die Sanitäranlagen, Waschmaschinen und die Gartenbewässerung verwendet werden. Weitere Einsatzfelder für aufbereitetes Regenwasser sollen erforscht und praktisch erprobt werden. Hiermit soll nachhaltig die Abhängigkeit von öffentlich bereitgestelltem Trinkwasser verringert werden.

Sharing

Der begrenzte Platz in einem Tiny House kann eine Herausforderung und eine Bereicherung darstellen. Damit nicht jede in der Gemeinschaft wohnende Person einen Akkuschrauber, tausend Bücher und Bettwäsche für Besucher im eigenen Wohnraum aufbewahren muss, planen wir einerseits eine kleine Bibliothek einzurichten und andererseits eine Online-Sharing-Plattform, in der Werkzeuge, private Bücher und andere Gebrauchsgegenstände verzeichnet werden. Der oder die Besitzer/in kann dann direkt aufgesucht und das gewünschte Objekt ausgeliehen werden. Das soll zudem einen bewussteren und ressourcenschonenden Umgang fördern. Hierzu gehört auch Carsharing, wodurch weniger Autos optimaler ausgenutzt werden. 

Pflanzenbasierte Ernährung

Wir ernähren uns (möglichst) pflanzenbasiert und biologisch. Es gibt keine Vorschriften, wie sie sich die Bewohner/innen in ihren Tiny Houses ernähren sollen, allerdings werden die Mahlzeiten im Gemeinschaftshaus pflanzenbasiert sein.

Dies ist uns einerseits wichtig, weil ein hoher Tierproduktkonsum mit Tierleid, Umweltverschmutzung und Gesundheitlichen Problemen zusammenhängen.

Andererseits hängt die Ernährung auch mit Boden (oder dem aufbereiteten Wasser) zusammen: Da wir menschliche Exkremente auch für den Bodenaufbau verwenden möchten (natürlich korrekt kompostiert), sind deren Inhalt von Bedeutung: Bei hohen Mengen von beispielsweise Billigfleisch aus dem Discounter sind Antibiotikarückstände vorhanden, die somit auch im Boden landen.

Eine pflanzenbasierte und biologische Ernährung hat für die eigene Gesundheit, für das Wohl der Tiere und die Umwelt viele Vorteile:

  • Für Tiere
    Tiere sind frei, glücklich und am Leben… denn Tiere werden für ihr Fleisch, ihre Milch, ihre Eier, ihr Felle und ihre Daunen gezüchtet, genutzt und schlussendlich getötet.
  • Für die Umwelt
    Die Umwelt, Natur und das Klima werden geschützt… denn um Tierprodukte herzustellen, werden viel Wasser, Futter und Land gebraucht. Zudem wird dadurch auch viel Treibhausgas freigesetzt.
  • Für die Gesundheit
    Die vegane Ernährung wirkt sich meist sehr positiv auf die Gesundheit auf, denn viele Tierprodukte stehen in Verbindung mit hohen Cholesterin-Blutwerten, hohem Blutdruck, Diabetes Typ 2 sowie Krebs.
    Übrigens: Auch Proteine, Eisen und Co sind zur Genüge in pflanzlichen Lebensmittel vorhanden.

Zero Waste

In Deutschland fallen jährlich über 600kg Müll pro Person an. Das hat weitreichende Folgen für unseren ganzen Planeten, welche man mit einem Zero Waste Lifestyle deutlich reduzieren kann.

Mit den 5 R’s (Refuse, Reduce, Reuse, Recycle, Rot) und möglichst unverpacktem Einkaufen sind wir dabei, die Mülltonnen leer schlucken zu lassen. Auch hier: Wir erwarten nicht, dass alle Bewohner/innen müllfrei leben, freuen uns aber über Offenheit gegenüber dem Thema.